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Kapuzinerkresse

    Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) steckt voller Scharfstoffe und hilft bei Harn- und Atemwegskrankheiten.

    Allgemeines & Trivia

    Die Kapuzinerkresse stammt aus Süd- und Mittelamerika und wurde im 16. Jahrhundert von Seefahrern nach Europa gebracht. Das breite Anwendungsspektrum in der Kräuterheilkunde der Anden veranlasste auch europäische Mönche dazu, die Kapuzinerkresse in ihren Klostergärten anzubauen. Der Blütensporn an der Rückseite der Blüte erinnert an eine Mönchs-Kapuze, daher stammt auch ihr Name.

    Die Kapuzinerkresse hat übrigens weder etwas mit der Kresse, noch mit der Brunnenkresse zu tun. Sie ist nicht mit ihnen verwandt, sondern die einzige Pflanzengattung innerhalb der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae).

    Aussehen und Anbau der Kapuzinerkresse

    Die Kapuzinerkresse ist eine saftige Pflanze die, je nach Art, entweder niederliegend oder kletternd wächst. Auf den runden hellgrünen Blättern treten die weißlichen, netzartigen Blattadern deutlich hervor. Wassertropfen perlen in einem Lotuseffekt von den Blättern ab. Die intensiv rot, orange bis gelb gefärbten Blüten haben fünf Kelchblätter. Auf der „Rückseite“ der Blüte steht ein langer Sporn hervor. Es bilden sich Spaltfrüchte mit jeweils drei Nüsschen. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind essbar und schmecken scharf.

    In unseren Gebieten wird die Pflanze einjährig gezogen, da sie frostempfindlich ist. Im Winter kann man die Pflanze zwar auch im Zimmer ziehen, allerdings bilden sich dann aufgrund des Lichtmangels unnatürlich lange Stängel (Vergeilung). Am besten eignet sich die Pflanze für sonnige Stellen im Garten oder Balkonkästen. Die Erde sollte feucht und nicht zu nährstoffreich sein.  

    Wirkungen & Verwendung Kapuzinerkresse

    Inhaltsstoffe

    Senfölglykoside, Natrium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Zink, Kupfer, Eisen, Vitamin C, Carotionoide (Lutein)

    Wirkungen & Anwendungen

    Die Kapuzinerkresse hat eine ganze Reihe Wirkungen, die auf den in allen Pflanzenteilen enthaltenen scharfen Stoffen, den Senfölglykosiden, beruhen. Die Wirkungen umfassen:

    • Diuretisch (ausschwemmende),
    • Antibakteriell, antimikrobiell & pilzhemmend,
    • Blutdrucksenkend,
    • Entzündungshemmend,
    • Schleimlösend,
    • Antioxidativ.

    Senfölglykoside (Scharfstoffe) werden über die Harn- und Atemwege ausgeschieden. So kann die Kapuzinerkresse genau bei diesen Leiden eingesetzt werden: Die Pflanze – insbesondere zusammen mit Kren – gilt als natürliches Antibiotikum und hilft bei Husten, Heiserkeit und Erkältungen. Zwar wirkt dieses natürliche Antibiotikum schwächer als Penizillin, schädigt dafür aber nicht die Darmflora. Es gibt erste Forschungsansätze die suggerieren, dass Kapuzinerkresse auch bei Infekten wirkt, deren Auslöser antibiotikaresistent ist.

    Die antibakteriellen und ausschwemmenden Wirkungen helfen bei Harnwegsinfekten. Zusätzlich kurbelt die Pflanze den Stoffwechsel und die Verdauung und an. Auch der Blutkreislauf profitiert von der Kapuzinerkresse, die blutdrucksenkend wirkt. Die antioxidative (zellschützende) Wirkung steckt in den Blüten, und hier v.a. in den roten Blüten. Die gelben Blüten wiederum enthalten hohe Mengen eines bestimmten Carotinoids namens Lutein. Lutein ist auch in unserer Netzhaut vorhanden, und wird als präventiv bei Makuladegeneration (Erkrankungen der Netzhaut des Auges) angesehen.

    Der hohe Gehalt an Vitamin C wurde früher von Seefahrern als Mittel gegen Skorbut und zur Krankheitsvorbeugung geschätzt. Während Skorbut heutzutage durch die ganzjährige Verfügbarkeit von Obst und Gemüse sehr selten geworden ist, ist die vorbeugende Wirkung nach wie vor relevant. Die Kapuzinerkresse schützt vor Infektionen und aktiviert den gesamten Körper.

    Essigextrakte mit Kapuzinerkresse sollen gegen Läuse und Flöhe wirken, sowie äußerlich aufgetragen, gegen Akne.

    Hinweise

    Senfölglykoside sind flüchtig, würden sich also in Luft auflösen, wenn die Pflanze getrocknet wird. Daher sollte Kapuzinerkresse immer frisch verwendet werden. Teezubereitungen sind nicht üblich, Alkohol- oder Essigauszüge konservieren die Pflanze hingegen gut. Grundsätzlich wird eine Mischung aus den verschiedenen oberirdischen Pflanzenteilen (Blätter, Blüten in den unterschiedlichen Farben, Samen, Stängel) empfohlen. Empfindliche Menschen sollten nicht zu viel Kapuzinerkresse essen, um Magenreizungen vorzubeugen.

    Rezepte mit Kapuzinerkresse

    Quellen:

    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung

    Sekundärquellen:

    Primärquellen:

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