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Salbei: Die traditionelle Heilpflanze im Porträt

    Salbei (salvia officinalis) wird seit Jahrtausenden genutzt, zum Beispiel in Form von Salbeitee, der bis heute als effektives Hausmittel bei Erkältungen gilt.

    Allgemeines & Trivia

    Salbei wird bereits seit Tausenden Jahren genutzt, im Altertum galt die Pflanze als Wundermittel gegen quasi alle Krankheiten. Kein Wunder also, dass man die traditionelle Heilpflanze „salvia“ nannte, was sich vom lateinischen salvare (heilen) ableitet.

    Salbei galt in vergangenen Jahrhunderten als „Armenarzt“ – ein Universalheilmittel für Menschen, die sich keinen Arzt leisten konnten. Die vielseitigen Wirkungen des Salbeis bestätigen diesen Ruf.

    Pflanze

    Salbei benötigt einen durchlässigen, trockenen Boden und verträgt keine Staunässe. Die Pflanze wird 30-80 cm hoch und blüht blau-lila. Die gräulich-grünen Blätter sind zum Schutz vor der Sonne leicht behaart – das zeigt: Salbei ist ein Kind des Südens. Trockenheit und Hitze machen der Pflanze nicht zu schaffen, auch kalte Winter trotzt Salbei meist ohne Probleme. Im Topf muss er im Winter gut eingepackt werden und darf keiner Staunässe ausgesetzt sein.

    Es gibt viele Salbei-Züchtungen, die mit ihren Blütenfarben und Gerüchen begeistern – nicht nur uns Menschen, sondern auch Insekten! Durch ihre leicht zugänglichen Lippenblüten sind sie ein gefundenes Fressen für langrüsselige Insekten (im Bild: Wiesen-Salbei). Grundsätzlich können alle Salbeiarten genutzt werden. Am heilkräftigsten ist jedoch der klassische Küchensalbei (Salvia officinalis).

    Wirkung & Verwendung von Salbei

    Salbei wird vielseitig eingesetzt und wirkt an verschiedenen Stellen des menschlichen Organismus.

    • Bei Halsschmerzen

    Am bekanntesten ist die Anwendung bei Halsschmerzen und Entzündungen im Rachen. Der bekannte Salbeitee ist relativ unbeliebt – vermutlich, weil die Ziehzeit oft überschritten wird! Dabei ist die Zubereitung insbesondere beim Salbei wichtig. Dazu wird 1 TL getrocknetes (bzw. 2 TL frisches) Kraut pro Tasse mit 95 °C heißem Wasser übergossen. Bedeckt ziehen lassen:

    • 3 Minuten: zum Trinken bei Halsschmerzen, verschleimtem Husten, grippalen Infekten
    • 10-15 Minuten: zum Gurgeln und/oder Inhalieren bei Halsschmerzen, zum Spülen bei Aphten & Entzündungen im Rachenraum

    Durch die längere Ziehzeit beim „Gurgeltee“ lösen sich mehr Gerbstoffe, die zusammenziehend wirken und die Heilung unterstützen. Das Trinken des zu lange gezogenen Tees kann die Magenschleimhaut reizen. Ein netter Nebeneffekt beim Inhalieren mit Salbeitee ist, dass sich die Gesichtshaut danach ganz weich anfühlt – die Wärme öffnet die Poren, der Salbei beseitigt Unreinheiten.

    Wichtig: Salbeitee niemals bei trockenem Hals oder trockenem Husten trinken, die Gerbstoffe würden den Hals nur noch weiter austrocknen. In diesem Fall lieber auf Spitzwegerich, Ringelblume oder Malve/Käsepappel zurückgreifen, welche mit ihren Schleimstoffen eine Wohltat für einen gereizten Hals sind.

    • Kühlend

    Darüber hinaus hilft die Pflanze durch ihre kühlende Wirkung bei übermäßigem Schwitzen, oder wenn es einem allgemein zu heiß ist. Wichtig ist hier, dass der (kurz gezogene) Salbeitee nicht heiß, sondern lauwarm getrunken wird. Wie wäre es also mit einem kühlendem Salbei Eistee mit etwas Honig und Limettensaft?

    • Verdauungsfördernd

    Die enthaltenen Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd, wodurch das Kraut auch in der Küche verwendet wird. Salbei sollte – wie Rosmarin – mitgekocht werden. Einfache Anwendungen sind zum Beispiel, ein Blättchen in das Nudel- oder Reiswasser zu geben. Das Gekochte erhält ein gaaanz leichtes Salbei-Aroma und wird durch die enthaltenen Bitterstoffe bekömmlicher.

    • Steigert das Erinnerungsvermögen

    Einige Studien finden eine positive Wirkung auf das Gedächtnis und Erinnerungsvermögen.

    • Stärkt das Zahnfleisch

    Salbei ist auch eine praktische Kräuterzahnbürste für zwischendurch: Einfach ein Salbeiblatt pflücken und sanft über das Zahnfleisch reiben. Volksheilkundlich soll dies das Zahnfleisch stärken.

    Rezepte mit Salbei

    Quellen:

    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung

    Primärquellen
    Moss, L., Rouse, M., Wesnes, K. A., & Moss, M. (2010). Differential effects of the aromas of Salvia species on memory and mood. Human Psychopharmacology: Clinical and Experimental, 25(5), 388-396.
    Wightman, E. L., Jackson, P. A., Spittlehouse, B., Heffernan, T., Guillemet, D., & Kennedy, D. O. (2021). The acute and chronic cognitive effects of a sage extract: a randomized, placebo controlled study in healthy humans. Nutrients, 13(1), 218.         

    Sekundärquellen
    Bühring, U. (2020). Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben (5. Auflage). Stuttgart: Ulmer Eugen Verlag.*,
    Ritter, C. (2019). Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Hamburg: Nikol Verlag*
    Weger, P. (2018). Kräuter nutzen leicht gemacht. Bozen: Folio Verlag.*

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