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Die wichtigsten zwei Teemacharten im Detail

    Tee ist nicht gleich Tee!
    Aufgrund der Vielzahl an Inhaltsstoffen gibt es auch eine Vielzahl an Tee-Macharten.
    Die wichtigsten lernst du in diesem Beitrag.

    Zunächst sei erwähnt: Ich spreche hier nicht über Supermarkt-Teebeutel, sondern über (möglichst ganzblättrig) getrocknete Pflanzenteile. Erstere sind maximal als Durstlöscher geeignet, nicht jedoch, wenn ihr von den Wirkungen der Kräuter profitieren wollt. Warum? Die Inhalte in den Beuteln sind oft pulverisiert. Je feiner eine Pflanze zerkleinert wird, desto größer wird dessen Oberfläche, an der Wirkstoffe entweichen möchten. Das möchten wir natürlich nicht, weshalb eben möglichst großblättrige getrocknete Pflanzen zu bevorzugen sind. Die kannst du entweder selbst sammeln (nur wenn du sie absolut sicher bestimmen kannst!), bei Tee- und Reformhäusern kaufen (auf Bioqualität achten), oder auch in der Apotheke (hier ist zu beachten, dass Pflanzen aus der Apotheke zwar Auflagen bzgl. ihres Wirkstoffgehalts unterliegen, aber nicht unbedingt in Bioqualität erhältlich sind).

    Dosierung

    Grundsätzlich nimmt man 1 TL getrocknete Pflanzen pro Tasse, oder die doppelte Menge, also 2 TL frische Pflanzen pro Tasse. Kinder brauchen eine niedrigere Dosierung.

    1. Aufguss / Infus / „normaler Tee“

    Der heiße Aufguss (oder: Infus) ist das, was im allgemeinen Sprachgebrauch als „Tee“ gilt. Diese Tee-Machart ist vor allem für Blüten und Blätter geeignet. Als ersten Schritt zerkleinerst oder mörserst du die benötigte Menge an getrocknete Pflanzenteilen. Diese füllst du in einen Teefilter oder ein Tee-Ei und übergießt ihn mit heißem Wasser (ca. 95°C) in einer Tasse/Kanne. Das Ganze lässt du dann 5-10 Minuten ziehen.

    Wichtig hierbei – besonders bei Pflanzen, die viele ätherischen Öle enthalten: Gebe einen Deckel auf die Tasse oder Kanne. Die ätherischen Öle verflüchtigen sich nach oben („ätherische Öle“ kommt vom griechischen Aether, dem personifizierten Himmel… und genau dorthin wollen die flüchtigen Stoffe fliehen). Mit einem Deckel fängst du die ätherischen Öle auf. Nach der Ziehzeit entfernst du die Kräuter und kannst die am Deckel kondensierten Tropfen wieder zurück in deine Tasse/Kanne befördern (oder einfach abschlecken 😉 Achtung heiß!).

    Tee

    2. Kaltansatz / Mazerat

    Einen Kaltansatz (oder: Mazerat) setzt man mit Pflanzen an, die viele Schleimstoffe oder Bitterstoffe enthalten. Diese würden mit einem heißen Aufguss zu einem großen Teil zerstört werden (oder andere unerwünschte Dinge tun). Daher verwenden wir kaltes Wasser für Spitzwegerich, Malve, Leinsamen sowie Wermut, Löwenzahn & Co. Für den Kaltansatz nimmst du also 1 TL getrocknete / 2 TL frische Kräuter pro Tasse/Glas, zerkleinerst diese und übergießt sie mit kaltem Wasser. Dort lässt du die Kräuter zwischen 1 und 5 Stunden ziehen.

    Die Ziehzeit hängt von der Beschaffenheit der Pflanzenteile ab: Blätter und Blüten kannst du nach 2 Stunden abseihen, härtere Pflanzenteile wie Eibischwurzeln kannst du 3-5 Stunden ziehen lassen. Länger solltest du das Ganze in keinem Fall stehen lassen, da schleimhaltige Pflanzen leider leicht zu schimmeln beginnen können. Deshalb solltest du den Tee immer direkt nach dem Abseihen trinken.


    Quellen:
    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung
    Bühring, U. (2020). Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben (5. Auflage). Stuttgart: Ulmer Eugen Verlag.*
    Reichl, K. (2019). Fräulein Grüns Kräuterwunder*
    Wikipedia (2022). Aither

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