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Basilikum: das aromatische Hirnkraut

    Basilikum (Ocimum basilicum) ist aus unseren Küchen nicht mehr wegzudenken – kann aber auch vielseitig in der Kräuter-Heilkunde angewendet werden.

    Allgemeines & Trivia

    Ursprünglich stammt das wärmeliebende Küchenkraut aus Asien. Die alten Griechen nannten es das Kraut der Könige. Es wurde auch in ägyptischen Grabkammern gefunden – der intensive Geruch sollte wohl böse Geister und Ungeziefer abschrecken.

    Basilikum wird traditionell vielerorts verwendet: Wir finden es sowohl in der traditionellen chinesischen, iranischen und indischen Heilkunde wieder. Kulinarisch ist es aus der italienischen Küche nicht wegzudenken. In Indien ist die Sorte Tulsi (Heiliges Basilikum) sehr verbreitet und gilt als heilig.

    Pflanze

    Beim klassischen Supermarkt-Basilikum handelt es sich um die Sorte Genoveser, welche überwiegend angeboten wird. Dabei gibt es über 150 verschiedene Züchtungen, die sich hinsichtlich ihres Aussehens (Blätter, Blütenfarbe), Geschmacks und Gehalt an ätherischen Ölen stark unterscheiden. Meine Lieblings-Variante ist das Strauchbasilikum, da dieses weniger „zimperlich“ als das Genoveser Basilikum bzgl. Wasserbedarf ist. Zudem bringt es sehr viel Blatt- und Blütenmasse hervor, welche wunderbar in Salaten und zu Pesto verarbeitet werden kann. Die Lippenblüten weisen zwar nicht die höchsten Nektar- und Pollenwerte auf, dafür schiebt die Pflanze bei regelmäßigen Schnitten sehr viele Blüten nach. Daher: fleißig ernten! Mein Strauchbasilikum am Balkon erhält deswegen immer regen Insektenbesuch.

    Die meisten Basilikumsorten sind einjährig. Strauchbasilikum hingegen ist mehrjährig – somit könnte man den Topf im Zimmer überwintern. Alternativ kann man Stecklinge schneiden und in eine Vase stellen, nach wenigen Tagen entstehen schon neue Wurzeln. Die neuen Pflänzchen können problemlos und platzsparend bis in den Frühling im Wasser bleiben, oder in die Erde gesetzt werden. Ab Mitte Mai dürfen die frostempfindlichen Pflänzchen dann nach draußen.

    Beachte: Basilikum immer bei der Gärtnerei des Vertrauens kaufen. Jener aus dem Supermarkt ist für den schnellen Gebrauch zuhause bestimmt. Da Supermarktpflanzen sehr schnell und zu eng hochgezogen werden, sind sie nicht für ein langes Leben bestimmt. Wer jedoch ein Supermarkt-Basilikum „retten“ möchte, sollte die einzelnen Pflanzen auf 3-4 Töpfe aufteilen.

    Wirkungen & Verwendung von Basilikum

    Basilikum ist mitsamt Stängel, Blüten und Samen essbar. Als Küchenkraut wird Basilikum traditionell zur Unterstützung der Verdauung verwendet – denn es enthält Bitterstoffe. Hauptsächlich beruhen die Wirkungen jedoch auf den enthaltenen ätherischen Ölen. Diese wirken u.a.:

    • Krampflösend
    • Antioxidativ
    • Antimikrobiell
    • Entzündungshemmend
    • Entspannend/nervenberuhigend
    • Konzentrationsfördernd

    So wird es bei Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und zur Regulierung des Blutzuckerspiegels eingesetzt. Heiß getrunkener Basilikumtee soll bei Übelkeit helfen. Basilikum wird auch „Hirnkraut“ genannt – denn er macht einen klaren Kopf und unterstützt, wenn man sich länger konzentrieren muss. Am besten einen TL frischen Basilikum und einen TL frischen Rosmarin mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen und genießen.

    Die kleinen Basilikumsamen enthalten Schleimstoffe und können ähnlich wie Chia- oder Flohsamen verwendet werden, etwa um Soßen einzudicken oder der Verdauung zu helfen. Hier sollte man darauf achten, genügend zu trinken.

    Wichtig: Damit die ätherischen Öle sich nicht verflüchtigen (und die Blätter nicht ihre schöne grüne Farbe verlieren), sollte man Basilikum nicht mitkochen, sondern erst am Ende über die Speisen streuen. Auch beim Trocknen verliert Basilikum leider viel an Geschmack – daher sollte es möglichst frisch verwendet werden. Schwangere und Kleinkinder sollten Basilikum nicht übermäßig verzehren.

    Rezepte mit Basilikum

    Quellen:

    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung

    Primärquellen:

    Bilal, A., Jahan, N., Ahmed, A., Bilal, S. N., Habib, S., & Hajra, S. (2012). Phytochemical and pharmacological studies on Ocimum basilicum Linn-A review. International Journal of Current Research and Review, 4(23), 73-83.
    Shahrajabian, M. H., Sun, W., & Cheng, Q. (2020). Chemical components and pharmacological benefits of Basil (Ocimum basilicum): A review. International Journal of Food Properties, 23(1), 1961-1970.

    Sekundärquellen
    Bühring, U. (2020). Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben (5. Auflage). Stuttgart: Ulmer Eugen Verlag.*,
    Ritter, C. (2022). Gewürze & Kräuter als Heilmittel. Hamburg: Nikol Verlag.*
    Weger, P. (2018). Kräuter nutzen leicht gemacht. Bozen: Folio Verlag.*

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