Wer jetzt noch große Mengen Kräuter verarbeiten möchte, kann mit dieser einfachen Methode zu Hause ein sanft wirkendes Hydrolat herstellen.
Kräuter mit hohen Anteilen an ätherischen Ölen können nun noch gut zu einem Hydrolat verarbeitet werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Minzen oder Melisse (kommen im nächsten Jahr wieder), Zitronenverbene (vor ihrem Einzug ins Winterquartier bietet es sich ohnehin an, alle Blätter zu stutzen, da sie sie verlieren würde), Salbei, Rosengeranie, … Rosmarin eignet sich auch wunderbar, jedoch solltet ihr vorsichtig sein, einen zu späten Rückschnitt könnte er euch nicht mehr verzeihen: Rosmarin braucht jetzt alle Kräfte, um durch den Winter zu kommen. Also, ab Mitte September gilt bereits: Finger weg vom Rosmarin!
Selbstverständlich wird das Resultat nicht so hochwertig, wie wenn man eine echte Destille verwenden würde oder bei gekauften Bio-Hydrolaten. Dennoch finde ich es eine schöne Methode, um größere Mengen Kräuterkraft zu verwerten und flüssig einzufangen.
- Topf mit passendem Deckel
- einen Dampfgaraufsatz oder ein passendes Sieb (o.ä.)
- eine feuerfeste Schale
- Fläschchen für das fertige Hydrolat
- 70 %igen Alkohol
- Topf, Deckel, Schale, und Einsatz mit 70 %igem Alkohol desinfizieren.
- Den Topf ein paar fingerbreit mit Wasser füllen.
- Einen Dampfgareinsatz oder passendes Sieb in den Topf geben und in die Mitte eine (hitzeresistente!) Schale geben. Rund herum mit Kräutern auffüllen und den Deckel verkehrt herum auf den Topf geben.
- Nun alles langsam zum Köcheln bringen: Der Wasserdampf steigt auf, kondensiert am Deckel und tropft vom Griff in die Schale hinein. Optional kannst du ein Kühlpack oder einen gefrorenen Tiefkühlbeutel oben auf den Deckel geben, um den Prozess etwas zu beschleunigen.
- Sobald du mit deiner Ausbeute zufrieden bist, stelle den Herd ab, und lasse alles abkühlen.
- Das abgekühlte Hydrolat in desinfizierte Fläschchen abfüllen und im Idealfall im Kühlschrank lagern. Es ist mehrere Monate haltbar.
Benötige Materialien
Neben den Kräutern brauchst du noch:
Herstellung DIY Hydrolat
Und dann kann’s auch schon losgehen!
Dein fertiges Hydrolat hat nun die Wirkungen der verwendeten Kräuter, in einer etwas sanfteren Form. Wer will, kann es auch trinken. Ich verwende Hydrolate aber am liebsten als einfache Gesichts-Reinigung und zum Anfeuchten der Haut, bevor ein Öl aufgetragen wird, oder verarbeite sie in anderen Naturkosmetik-Rezepten weiter.
Wirkungen: Überblick
- Minzen: erfrischend, kühlend
- Rosmarin: Wachmacher, klärend, rückfettend
- Melisse: klärend, beruhigend
- Salbei: adstringierend (zusammenziehend), klärend
- Rosengeranie: reinigend, adstringierend (zusammenziehend),