Ingwer

Ingwer (Zingiber officinale) wird seit Jahrtausenden als Gewürz-, Tee- und Heilpflanze verwendet.

Allgemeines & Trivia

Ingwer wird bereits seit dem Altertum als Gewürz- und Heilpflanze geschätzt. Als ursprüngliche Heimat des Ingwers wird Südost-Asien angenommen. Durch den leichten Transport war der Handel einfach und weltweit bekannt. Deshalb findet sich der Ingwer nicht nur im Sanskrit oder der Traditionellen Chinesischen Medizin, sondern auch in der griechischen, römischen oder afrikanischen Medizin. Ingwer gilt als eine der ersten orientalischen Pflanzen, die in Europa eingeführt und angebaut wurde. Die Pflanze genoss bis ins 17. Jahrhundert eine hohe Beliebtheit, danach geriet sie etwas in Vergessenheit. In den 1960er Jahren erlebt der Ingwer ein Comeback. In vielen Kulturen gilt Ingwer als Heilpflanze Nummer eins, auf der die Menschen in Krisenzeiten zurückgreifen.

Pflanze

Ingwer ist eng mit Galgant, Kardamom und Kurkuma verwandt. An halbschattigen, nährstoffreichen Standorten wird die Pflanze in vielen tropischen und subtropischen Gebieten angebaut. Ingwer bildet hübsches, schilfartiges Laub und eine wunderschöne Blüte aus. Der unterirdische Teil gliedert sich in feine Wurzeln und Rhizome. Rhizome sind verdickte Stängelteile einer Pflanze, die unterirdisch wachsen. Sie speichern insbesondere Nährstoffe. Damit erfüllen sie andere Aufgaben als Wurzeln, die u.a. für die Wasser- und Mineralienaufnahme verantwortlich sind.

Die Ingwerrhizome werden bereits nach einem Jahr geerntet. Die Scharfstoffe verbergen sich im Inneren des Rhizoms: Je feiner es zerschnitten, gerieben oder zerdrückt wird, desto mehr Gingerole (Scharfstoffe) entweichen. Im Ingwer sind 85 verschiedene Gingerole enthalten.

Wirkungen & Verwendung Ingwer

Wirkungen & Anwendungen

Ingwer wird von vielen als Wundermittel bezeichnet. Tatsächlich zeigen Studien ein großes Wirkspektrum:

Vertreibt Übelkeit: Schwangerschafts-Übelkeit, Übelkeit nach Operationen, Reise-Übelkeit
Fördert die Durchblutung: wärmt von innen, lockert die Muskeln von außen
Senkt den Blutzuckerspiegel
Verdauungsfördernd
Antimikrobiell, antibakteriell, antiviral
Antioxidativ

Insbesondere die Wirkung bei Übelkeit gilt als gesichert. Das kostengünstige Helferlein sollte in diesem Fall jedoch nicht als Tee angewendet werden, da die Flüssigkeit eher zu Erbrechen führt. Stattdessen lieber puren Ingwer kauen, als Keks oder Bonbon anwenden

Muss man Ingwer schälen?

Schälen musst du Ingwer nur, wenn er nicht aus biologischem Anbau stammt.

Ingwer neutralisiert Knoblauchgeruch

Eine spannende Wirkung ist die Neutralisierung von Knoblauchgeruch. Die ätherischen Öle des Ingwers wirken diesem entgegen. Nach einem Knoblauch-reichen Essen also einfach mal eine kleine Scheibe Ingwer kauen.

Anleitung Ingwertee

Für eine Tasse Ingwertee 3-7 g Ingwer in feine Scheiben schneiden. Danach stiften und fein würfeln. Die Stücke in eine Knoblauchpresse geben und fest pressen. Die wenigen Tropfen konzentrierte Flüssigkeit in die Teetasse tropfen und den Rest in einem Tee-Ei in die Tasse geben. Mit kochendem Wasser aufgießen und zugedeckt 7-10 Minuten ziehen lassen.

Wer möchte, kann das Tee-Ei nun herausnehmen und nach Belieben mit Zitronensaft und Honig abschmecken. Wichtig: Wenn der Honig eingerührt wird, sollte der Tee maximal 40 °C heiß sein, sodass die Enzyme und Vitamine im Honig erhalten bleiben. Mit einem Esslöffel Apfelessig und etwas Zimt erhält man eine spannende Variante!

Soll ich lieber frischen oder getrockneten Ingwer verwenden?

Die meisten Studien untersuchen den frischen Ingwer, da hier mehr Scharfstoffe enthalten sind als im getrockneten. Daher ist grundsätzlich frischer Ingwer vorzuziehen. Ingwerpulver ist jedoch zum Beispiel zum Backen oder für andere Anwendungen praktisch.

Gibt es auch eine regionale Alternative?

Ingwer ist zwar seit langer Zeit „eingebürgert“, schon immer heimisch ist jedoch der Kren, der ähnliche Wirkungen aufweist. Alle Ingwer-Rezepte können also ebenso mit Kren hergestellt werden.

Rezepte mit Ingwer

Quellen:

Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung

Sekundärquellen:

Primärquellen:

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Khadka, D., Dhamala, M. K., Li, F., Aryal, P. C., Magar, P. R., Bhatta, S., … & Shi, S. (2021). The use of medicinal plants to prevent COVID-19 in Nepal. Journal of ethnobiology and ethnomedicine, 17(1), 1-17.
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Pieroni, A., Vandebroek, I., Prakofjewa, J., Bussmann, R. W., Paniagua-Zambrana, N. Y., Maroyi, A., … & Sõukand, R. (2020). Taming the pandemic? The importance of homemade plant-based foods and beverages as community responses to COVID-19. Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine, 16(1), 1-9.
San Chang, J., Wang, K. C., Yeh, C. F., Shieh, D. E., & Chiang, L. C. (2013). Fresh ginger (Zingiber officinale) has anti-viral activity against human respiratory syncytial virus in human respiratory tract cell lines. Journal of ethnopharmacology, 145(1), 146-151.
White, B. (2007). Ginger: an overview. American family physician, 75(11), 1689-1691.

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