Hilfreiche Kräuter bei Erkältung sind zum Beispiel Thymian, Ringelblume und Salbei, die sowohl antiviral als auch antibakteriell wirken.
Kräuter wirken durch die Kombination ihrer vielen verschiedenen Inhaltsstoffe. Wir haben es hier also nicht mit einem isolierten Wirkstoff zu tun, sondern mit einer sich gegenseitig unterstützenden Wirkstoff-Kombination, zum Beispiel aus ätherischen Ölen, Flavonoiden und Bitterstoffen. Folgende drei antiviral wirkende Kräuter können bei Erkältungen und Grippe helfen.
Thymian
Thymus vulgaris
Das kleine unscheinbare Pflänzchen hat es in sich. Thymian hat u. a. antioxidative, antivirale und antibakterielle Eigenschaften, wirkt gegen Pilze und schützt das Herz sowie die Leber. Die Pflanze kann sowohl bei infektiösen als auch durch Lebensmittel übertragene Krankheitserreger helfen. Insbesondere bei Husten hat sich die Pflanze als hilfreich erwiesen.
Anwendungsmöglichkeiten Thymian
- Thymian-Tee
1 TL getrockneten Thymian auf eine Tasse, mit 95 °C heißem Wasser übergießen und 7-10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. - Inhalation mit Thymian
Ein Tee mit 2 TL Thymian kann als Basis für eine Inhalation verwendet werden. 10-15 Minuten mit einem Handtuch über dem Kopf inhalieren. Pass auf, dass du dich dabei nicht verbrennst. - Thymianhonig
Ein kleines Schraubglas zur Hälfte mit grob zerkleinertem Thymian füllen (bei getrocknetem Thymian reicht auch ein Drittel) und mit naturbelassenem Honig übergießen. Mindestens zwei Wochen lang stehen lassen und abseihen.
Ringelblume
Calendula officinalis
Am bekanntesten sind die wundheilenden Eigenschaften der Ringelblume. Als Vielstoffgemisch besitzt die Pflanze jedoch viele weitere Eigenschaften, sie wirkt u. a. antidiabetisch, antioxidativ, entzündungshemmend und antimikrobiell.
Anwendungsmöglichkeiten Ringelblume
- Ringelblumensalbe
Ein Schnupfen bedeutet auch große Strapazen für die Nase – eine Ringelblumensalbe kann hier helfen. - Ringelblume in der Teemischung
Ringelblumenblüten ergänzen jede Teemischung – auch optisch!
Salbei
Salvia officinalis
Salbei gilt ebenso als Breitband-Kraut und wirkt antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend, antidiabetisch, blutfettsenkend und antioxidativ. Die antioxidativen Wirkstoffe werden in einer alkoholhaltigen Tinktur besonders gut gelöst. Zudem unterstützt die Pflanze bei vermehrtem Schwitzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Salbei ist damit ein wichtiger Unterstützer bei Halsschmerzen, grippalen Infekten, Verdauungsbeschwerden und Erkältungskrankheiten. Bei Tees ist die Ziehzeit relevant, da sich bei längeren Ziehzeiten mehr Gerbstoffe lösen.
Anwendungsmöglichkeiten Salbei
- Salbei-Tee
1 TL getrockneten Salbei pro Tasse, mit 95 °C heißem Wasser übergießen und zugedeckt ziehen lassen. Ziehzeit bei Verdauungsbeschwerden: 5 Minuten
Ziehzeit bei Erkältungsbeschwerden: 7-10 Minuten
Unabhängig von der Ziehzeit sollte Salbeitee nicht kurmäßig angewendet werden (maximal drei Wochen, anschließend eine Pause von mind. drei Wochen einlegen). - Gurgellösung
Der lauwarme oder kalte, 10 Minuten gezogene Tee eignet sich hervorragend als Gurgellösung. Durch die lange Ziehzeit können sich viele Gerbstoffe lösen, welche zusammenziehend und bei Mund- und Rachenbeschwerden förderlich sind. - Erkältungsbrot
Ein „Erkältungsbrot“ mit Salbei, Honig und Kapuzinerkresse ist ein schnelles und einfaches Krankenessen. → Rezept Erkältungsbrot - Raumspray
Ein einfacher Raumspray lässt sich aus Salbeihydrolat (alternativ: Thymian- oder Lavendelhydrolat) und ätherischen Ölen herstellen. Ein paar Sprühstöße auf das Kopfkissen oder als „Kranken-Raumspray“ können bei der Erkältungsabwehr unterstützen. → Rezept Raumspray
Alle drei Kräuter können ganz einfach im Garten oder am Balkonkasten gezogen werden und für die nächste Erkältung getrocknet werden – es lohnt sich!
Quellen:
Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung
Primärquellen:
- Martins, N., Barros, L., Santos-Buelga, C., Henriques, M., Silva, S., & Ferreira, I. C. (2015). Evaluation of bioactive properties and phenolic compounds in different extracts prepared from Salvia officinalis L. Food chemistry, 170, 378-385.
- Patil, S. M., Ramu, R., Shirahatti, P. S., Shivamallu, C., & Amachawadi, R. G. (2021). A systematic review on ethnopharmacology, phytochemistry and pharmacological aspects of Thymus vulgaris Linn. Heliyon, 7(5).
- Shahane, K., Kshirsagar, M., Tambe, S., Jain, D., Rout, S., Ferreira, M. K. M., … & Lima, R. R. (2023). An Updated Review on the Multifaceted Therapeutic Potential of Calendula officinalis L. Pharmaceuticals, 16(4), 611.
- Shahrajabian, M. H., Sun, W., & Cheng, Q. (2020). Traditional herbal medicine for the prevention and treatment of cold and flu in the autumn of 2020, overlapped with COVID-19. Natural Product Communications, 15(8), 1934578X20951431.
- Wagner, L., Cramer, H., Klose, P., Lauche, R., Gass, F., Dobos, G., & Langhorst, J. (2015). Herbal medicine for cough: a systematic review and meta-analysis. Forschende Komplementärmedizin/Research in Complementary Medicine, 22(6), 359-368.
Sekundärquellen: