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Wie du Kräuter richtig & schonend trocknest

    Auch Kräuter trocknen will gelernt sein! Hier erfährst du, wie das funktioniert.

    Zuvorderst sei erwähnt: Es ist grundsätzlich immer am besten, Kräuter frisch zu verwenden. Warum? In den frischen Pflanzen sind die Inhaltsstoffe noch unbeschadet erhalten (natürlich gibt es wie immer und überall ein paar Ausnahmen, wie etwa den Waldmeister, dessen Cumarin erst nach ein paar Stunden Trocknungszeit austritt). Da die Kräuter aber nur zu bestimmten Jahreszeiten wachsen ist es sehr sinnvoll, sie für einen späteren Zeitpunkt zu trocknen oder anderweitig zu verarbeiten – damit sie dann verfügbar sind, wenn du sie brauchst.

    Wenn du deine Schätze nach Hause bringst, solltest du sie sofort zum Trocknen vorbereiten. Im Idealfall hast du bereits beim Sammeln aufgepasst und nur gesunde, saubere Pflanzenteile mitgenommen und sparst dir damit die Sauerei zu Hause – ansonsten musst du das jetzt nachholen.

    Ein prüfender Blick lohnt sich dennoch allemal, auch um etwa kleine Tierchen zu befreien, die sich in den Pflanzen versteckt haben (wenn es mal ein paar mehr sind, kannst du die Kräuter z.B. auf Balkon oder Terrasse mit einem Geschirrtuch bedecken, dann krabbeln die kleinen Kollegen zum Licht unter dem Tuch heraus zum Licht 😉 ). Wasche deine Kräuter nicht, es kann sonst zu Schimmelbildung kommen. Viel wichtiger ist hier, an unbeschadeten Standorten zu sammeln, dann brauchst du sie auch nicht zu waschen.

    Kräuterbüschel trocknen

    Wenn du Kräuter im Ganzen gesammelt hast, wie etwa Lavendel, Melisse, Rosmarin oder Thymian ist es sinnvoll, diese in Büscheln oder Stäußen zu trocknen. Dafür suchst du dir einen Platz, der möglichst trocken und kühl ist, der nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist und bei dem Luftaustausch stattfindet. Das ist nicht immer so einfach, vor allem in kleinen Stadtwohnungen. Aber vielleicht findest du ein Plätzchen, das diesen Anforderungen zumindest möglichst nahe kommt (bei mir ist das etwa der Eingangsbereich). Hier hängst du deine Kräuterbüschel kopfüber an einer Schnur auf. Wichtig ist hier, dass das Büschel nicht zu dick ist, da die Feuchtigkeit im inneren sonst nicht entweichen kann. Im Zweifel bindest du also lieber ein paar mehr und dafür kleinere Büschel. Diese lässt du 3-6 Tage hängen, solange, bis das Büschel richtig raschelt.

    Blüten und Blätter trocknen

    Wenn du nur kleine Pflanzenteile wie einzelne Blüten oder Blätter trocknen willst, breitest du diese auf einem Geschirrtuch oder auf einem Backblech aus. Sie sollten einander möglichst nicht berühren. Das ganze lässt du nun solange trocknen, bis die Pflanzen schön rascheln. Alternativ kannst du den Trocknungsprozess verschnellern, wenn du die Kräuter bei maximal 40°C im Backofen trocknen lässt. Für eine bessere Luftzirkulation stecke ich einen Holzlöffel in die Ofentür, damit sie nicht ganz zu geht. Mit der Backofen-Methode bleiben Blütenfarben manchmal besser erhalten (z.B. Kornblumen behalten ihr tiefes Blau wenn sie schnell trocknen, verbleichen jedoch etwas wenn sie „normal“ trocknen).

    Die getrockneten Kräuter gibst du dann in Dosen, Glasbehälter oder Teesackerl, möglichst licht- und wärmegeschützt – sodass sie jederzeit für ihren Einsatz als Tee bereit sind!


    Quellen:
    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung,
    Reichl, K. (2019). Fräulein Grüns Kräuterwunder*

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