Dieses Müsli-Topping hat es in sich: Wegerich-Samen unterstützen die Verdauung (sie sind unsere heimischen Flohsamen). Brennnessel-Samen bringen ein paar Extra-Proteine in die Mischung hinein.
Du brauchst
- Brennnessel-Samen
- Breitwegerich-Samen
Müsli-Topping selbst machen
- Brennnessel-Samen ernten: Dazu über die reifen Samenstände in ein Gefäß streifen.
- Genauso bei den Wegerich-Samen vorgehen. Am besten eignen sich dazu jene vom Breitwegerich, weil dieser mehr Samen ausbildet. Gegen Spitzwegerich-Samen spricht aber auch nichts (… außer, dass sie viel mühsamer zu sammeln sind 😉 ).
- Die gesammelten Samen z. B. auf einem Backblech ausbreiten und über Nacht trocknen lassen.
- Beides in ein Glas abfüllen und trocken lagern. Wer Lust hat, kann die Samenschalen vom Wegerich zuvor absieben. Ich mach‘ das nicht, weil’s mir einerseits zu mühsam ist, und andererseits sind in den Schalenteilen auch viele gesunde Stoffe enthalten.
Brennnessel-Samen: Ernte & Wirkungen
Das Erscheinen der Brennnessel-Samen läutet das langsame Ende des Sommers ein. Zunächst sind diese noch grün, später werden sie eher braun. In Kräuterkreisen gibt’s die „grüne-oder-braune-Samen-sammeln“-Debatte: Grüne Samen enthalten mehr Chlorophyll (und wir wissen ja, dass grün gesund ist), braune Samen sind proteinreicher. Sei es, wie es sei – die Debatte ist mir ziemlich egal. Wenn ich vor der Brennnessel stehe, nehm‘ ich einfach alles mit, was beim Darüberstreifen abfällt. Nach der Sammelrunde sollten die Samen unbedingt noch einen Tag zum Trocknen ausgebreitet werden und erst danach abgefüllt werden!
Brennnessel-Samen enthalten also viel Protein, Mineralstoffe, Vitamin C und bieten sich wunderbar zur Prophylaxe und allgemeinen Stärkung an.
Wegerich-Samen: Ernte & Wirkungen
Bei der Ernte von Breitwegerich-Samen verfolge ich denselben pragmatischen Ansatz wie bei der Brennnessel: Alles, was beim „Streicheln“ ins Glas abfällt, darf auch mit. Breitwegerich wird oft vergessen, da sein edler Bruder Spitzwegerich soviel zartere Blätter besitzt. Doch auch der Breitwegerich verdient alle Achtung! Neben der praktischen Verwendung als Instant-Blasenpflaster (Blatt ernten, etwas zerknittern oder kurz im Mund kauen, dann auf die Blase legen und mit dem Socken fixieren) bildet er riesige ährige Samenstände aus.
Wegerich-Samen und deren Schale enthalten Darm-unterstützende Schleimstoffe. Diese lösen sich, wenn man die Samen in Wasser legt und ein paar Stunden wartet. Dabei quellen sie auf und werden schleimig. Wenn man diese Eigenschaft möchte (z. B. um ein einzelnes Ei im Teig zu ersetzen) sollte man sie also zunächst in Wasser einlegen. Wer stattdessen die quellende Wirkung haben möchte, schnabuliert die Samen einfach so und lässt sie dann im Darm aufquellen. Roh ist das ganze etwas puristisch, daher streue ich sie am liebsten einfach direkt übers Essen. Wichtig dabei ist, dass man auch ausreichend trinkt, damit die Samen auch gut quellen können.
Mehr über die zahlreichen Wirkungen der Brennnessel erfährst du im detaillierten Pflanzenportrait im Kräuterbuch.