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Rose & Hagebutte: Pflanzenportrait

    Die Rose (rosa canina), bekannt als Königin der Blumen, verzaubert nicht nur mit ihrem Duft, sondern beeindruckt auch als vielseitige Heilpflanze. Besonders ihre vitaminreichen Hagebutten machen sie zu einem wertvollen Begleiter für Gesundheit und Wohlbefinden.

    Allgemeines & Trivia

    Die Rose wird seit 4000-5000 Jahren als Heilmittel verwendet – mindestens ebenso lang ranken sich Mythen und Märchen rund um die Pflanze. In „Dornröschen“ werden die stacheligen Ranken zum Schutz der schlafenden Prinzessin. Die hübschen fünfzähligen hellrosa bis weißen Blüten werden von festen Stängeln getragen, die botanisch gesehen nicht mit Dornen, sondern mit Stacheln besetzt sind. Botanisch korrekt müsste man also das Märchen in „Stachelröschen“ umbenennen.

    Der deutsche Name „Hagebutte“ leitet sich übrigens von zwei althochdeutschen Worten her: „Hag“ bedeutet so viel wie Hecke, ein beliebter Standort der Rose neben Feldrainen und Waldrändern. „Butte“ hingegen bedeutet Fass und weist auf die Form der Hagebutten hin.

    Die ursprünglich offenen Blüten der Rose wurden im Laufe der Jahrhunderte zu immer kunstvolleren gefüllten Blüten gezüchtet. Die Blüten aller Rosenarten sind essbar. Für die Kräuterkunde eignen sich viele dieser Züchtungen jedoch weniger, da sie manchmal ihren Duft, manchmal ihre Früchte (=Hagebutten) im Zuge der Züchtungen einbüßen mussten. Wir verwenden daher vorzugsweise die Wildrose, es können jedoch alle Rosen (z.B. Rosa canina, Rosa gallica officinalis, Rosa damascena) gleichermaßen verwendet werden, solange sie Hagebutten ausbilden und nicht mit Pestiziden oder Insektiziden behandelt wurden.

    Wirkung & Verwendung

    Rosen und Hagebutten lassen sich vielseitig verarbeiten und sind daher vielseitig anwendbar:

    • Ätherisches Rosenöl

    Die Kraft der Rose liegt in ihren ätherischen Ölen. Um ein Kilogramm reines Rosenöl zu destillieren werden etwa 5000 kg (!) Rosenblütenblätter benötigt. Die aufwändige Herstellung erklärt den hohen Preis des kostbaren ätherischen Rosenöls. Es wird zumeist im Verhältnis 10:90 mit einem Trägeröl (z.B. Jojobaöl) vermischt angeboten.

    Der Duft der Rosenblüten wirkt angstlindernd, entspannend, schmerzlindernd und beruhigend. Sie findet daher reichlich Verwendung, u.a. in Salben, Cremes und Massageölen.

    • Rosenhydrolat (Rosenwasser)

    Das beim Destillieren anfallende „Abwasser“ nennt man Hydrolat. Hydrolate wirken weitaus sanfter als ätherische Öle, und sind auch weitaus günstiger. Rosenwasser kann hervorragend zur Gesichtspflege verwendet werden und reizt auch die Augen nicht, weshalb es bei langer Bildschirmarbeit wohltuend wirkt. Ebenso wird es bei unreiner, entzündeter oder fettiger Haut empfohlen. Bei Sonnenbrand lohnt sich ebenso ein kühlender Sprühstoß auf die gerötete Hautstelle.

    • Hagebutten

    Das Fruchtfleisch der Hagebutte ist reich an Vitamin C und wird daher seit Jahrhunderten zur Linderung von Erkältungssymptomen eingesetzt. Darüber hinaus besitzen Hagebutten entzündungshemmende Eigenschaften, die sich positiv auf Beschwerden wie Arthritis und entzündliche Darmerkrankungen auswirken können.

    • Hagebuttenkerne

    Die zahlreichen harten Kerne der Hagebutte sind von feinen Härchen umgeben und sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Da sie harntreibend wirken, können die Kerne beispielsweise als „Kernlestee“ zubereitet und bei Nieren- sowie Blasenbeschwerden getrunken werden. Dazu ½ bis 1 TL Hagebuttenkerne mörsern, in einen Teefilter füllen, mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee schmeckt leicht nach Vanille – denn in den Kernen ist Vanillin enthalten.

    • Rosenblütenblätter

    Rosenblüten enthalten neben ihren charakteristischen ätherischen Ölen auch adstringierende Gerbstoffe, die bei innerlicher Anwendung, etwa durch Gurgeln bei Rachenentzündungen oder zur Unterstützung bei Durchfall, hilfreich sein können. Äußerlich angewendet tragen sie zudem zur Linderung von Hautproblemen bei.

    Rezepte mit Rosen/Hagebutten

    Quellen:

    Wissen basierend auf meiner Diplomausbildung

    Primärquellen
    Cohen, M. (2012). Rosehip: an evidence based herbal medicine for inflammation and arthritis. Australian Family Physician, 41(7), 495-498.
    Willich, S. N., Rossnagel, K., Roll, S., Wagner, A., Mune, O., Erlendson, J., … & Winther, K. (2010). Rose hip herbal remedy in patients with rheumatoid arthritis–a randomised controlled trial. Phytomedicine, 17(2), 87-93.

    Sekundärquellen
    Arzneipflanzenlexikon: Rose – Hagebutte. Kooperation Phytopharmaka GbR.
    Bühring, U. (2020). Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben (5. Auflage). Stuttgart: Ulmer Eugen Verlag.*,
    Ritter, C. (2019). Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Hamburg: Nikol Verlag*

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